AVT Köln

Die aktuelle Versorgungssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland weist eine Vielzahl an Defiziten auf. Wichtige Gründe hierfür sind häufig ein unzureichendes Wissen über die kulturellen Besonderheiten der Patienten und deren Auswirkungen auf das Krankheitserleben und die Krankheitsbewältigung der Betroffenen. Das führt dazu, dass Patienten mit Migrationshintergrund im psychotherapeutischen Setting als „schwierig“ oder als „nicht therapierbar“ abgestempelt werden. Die kultursensible Anpassung des Therapieprozesses ist eine notwendige Voraussetzung, um Unsicherheiten und Missverständnisse in der Therapie zu minimieren sowie die Therapie zu optimieren.

 

Ziele und Methoden
Der Fokus des Seminars ist die Verbesserung der interkulturellen psychotherapeutischen Kompetenz in der Behandlung psychisch kranker Migranten.

Neben theoretischen Modellen, die den Zusammenhang zwischen Migration und psychischen Krankheiten konzeptualisieren, werden kulturspezifische Aspekte des Erlebens und Verhaltens von Patienten mit Migrationshintergrund vorgestellt und die notwendigen Modifikationen des psychotherapeutischen Prozesses erarbeitet. Unter anderem werden einzelne Therapiephasen wie Diagnostik, Therapieplanung, verhaltenstherapeutische Interventionen, Therapieabschluss sowie Therapiemotivation und Beziehungsgestaltung anhand von Fallbeispielen und praktischen Übungen vorgestellt und trainiert.