AVT Köln

Inhalte

Die therapeutische Arbeit mit Klienten aus anderen Ländern und Kulturen nimmt im stationären und ambulanten Setting stetig zu. Ortsabhängig besitzen mittlerweile bis zu einem Drittel der psychotherapeutischen Klienten ein Migrationshintergrund. Die Behandlung dieser Klienten wird aufgrund von Unsicherheit und Unkenntnis häufig als Herausforderung erlebt. Um zu verhindern, dass Migranten als „schwierig“ und therapieresistent erlebt werden, müssen Beziehungsgestaltung und verhaltenstherapeutisches Methodenrepertoire entsprechend angepasst werden.

Das Seminar befasst sich mit den kultursensiblen Besonderheiten der VT-Behandlung:  Welche handlungsleitenden Regeln und Pläne sind bei Klienten mit Migrationshintergrund zu erwarten? Was bedeutet das für den therapeutischen Prozess? Welche Rolle spielen soziale Systeme bei der Therapie- und Änderungsmotivation der Klienten? Wie kann ich mein Interaktionsverhalten als Therapeut auf die Schemata und Interpretationsmuster des Patienten ausrichten?

Ziele & Methoden

Die Ziele des Seminars sind die Vermittlung kultureller Besonderheiten und der Aufbau von Handlungskompetenz. Mittels praktischer Übungen zu jedem Theoriebaustein soll die Anpassung des therapeutischen Prozesses trainiert werden. Dazu gehören spezifische Fragen zur Anamneseerhebung, kultursensible Methoden zum Aufbau von Therapie-/Änderungsmotivation und Selbstwirksamkeitserwartung, Übungen zur Beziehungsgestaltung und zur Arbeit auf der Interaktionsebene, sowie die Verwendung kulturspezifischer Metaphern, Bilder und Vergleiche für Psychoedukation und kognitive Vorbereitung etc.

Um die praktische Anwendbarkeit der Inhalte zu gewährleisten soll der Fokus auf den Patientengruppen liegen, die in der therapeutischen Praxis am häufigsten vorkommen (v. a. Patienten mit türkischem und slawischem Hintergrund).

Skript

Das Seminarskript beinhaltet Arbeitsblätter und Materialien für die kultursensible Anpassung der therapeutischen Arbeit und themenspezifische Literaturangaben.