AVT Köln

Es existiert bislang sehr wenig Auseinandersetzung in der Fachliteratur und Forschung mit dem Thema "Anpassungsstörung". Die Diagnose gilt oftmals als eine Art Verlegenheitsdiagnose oder Restkategorie. Jedoch bietet die Diagnose die Möglichkeit, fundamentale Situationen des menschlichen Alltags recht präzise zu fassen: ein bestehendes Gleichgewicht wird gestört und eine Neuausrichtung des Individuums ist erforderlich. In der Praxis zeigt sich dies in Form von sehr heterogenen, meist wechselnden Symptombildern. Diese Unterschiedlichkeit stellt eine besondere Herausforderung für PsychotherapeutInnen dar, die hier gefordert sind, flexibel und  kreativ mit Interventionsansätzen umzugehen.

Im angebotenen Seminar geht es zunächst darum, die Diagnose zu verstehen, klar zu definieren und auf die psychotherapeutische Behandlung zu beziehen. In der Folge wird ein prozessorientierter Behandlungsfokus vorgestellt, der der Heterogenität des
Störungsbildes Rechnung trägt.

Die neuere Wirksamkeitsforschung belegt die hohe Wirksamkeit schematherapeutischer Techniken bei der Behandlung von Achse-I-Störungen. Diese Technologie wird, im Sinne eines wirkverstärkenden Einsatzes zur KVT, auf die Spezifika des Störungsbildes bezogen.
Im weiteren Verlauf biete ich an, dies auf vorbereitete oder eigene Fallbeispiele anzuwenden und ggf. im Rahmen von Rollenspielen bzw. der Demonstration von Interventionen auszugestalten. Das aktive Einbringen eigener Erfahrungen ist ausdrücklich gewünscht: TeilnehmerInnen sind eingeladen, für Übungen eigene Fälle mit der vorliegenden Diagnose und konkrete Problemstellungen einzubringen.

Ergänzt wird das Seminar durch Hinweise zur geeigneten Darstellung der Diagnose im Kontext der Berichterstattung an den Gutachter.

Die TeilnehmerInnen erhalten ein Skript, dass die Inhalte des Seminars zusammenfasst und um strukturierte Therapiematerialien ergänzt ist. Ebenso wird die Präsentation der Veranstaltung als Tischvorlage zur Verfügung gestellt.