AVT Köln

Zu meiner Person ist zu sagen, dass ich schon ein älterer Mensch bin. Für mich ist das insofern von Vorteil, als ich schon manche Erfahrung mit Ausbildungsteilnehmern und Patienten machen konnte. Für die AVT bin ich in verschiedener Weise tätig. Ich führe Ausbildungsseminare zum Thema „Rollenspiel“ und „Psychodrama“ durch, ich leite die Institutsambulanz Barbarossaplatz und ich bin - zusammen mit Sigrid Kusserow - in der AVT-Ausbildungsleitung tätig.

Hans-Dieter DumpertMeine eigene Selbsterfahrung habe ich nicht in verhaltenstherapeutischen Ausbildungsseminaren gemacht sondern im Rahmen einer Psychodramaausbildung. Diese war allerdings sehr lang; über zehn Jahre habe ich pro Jahr etwa fünf verlängerte Wochenenden als Teilnehmer in Ausbildungsgruppen zugebracht. Und über die gesamte Ausbildung ging es immer wieder um Selbsterfahrung. Später habe ich – zusammen mit einer Kollegin – Psychodrama­ausbildungsgruppen geleitet, insgesamt etwa 15 Jahre lang. Dabei habe ich Erfahrungen sammeln können im Leiten von Selbsterfahrungs­elementen. Außerdem habe ich viele Seminare mit Führungskräften in Unternehmen gemacht zu den Themen ‚Führung‘ und ‚Kommunikation‘. Ich glaube, dass ich zwei Dinge gut gelernt habe: erstens wie man mit Konflikten und Schwierigkeiten in Gruppen umgeht, zweitens wie man vorsichtig an Selbsterfahrungsthemen herangeht.

Für die AVT wollte ich zunächst nicht allein eine Selbsterfahrungsgruppe leiten. Ich habe deshalb Herrn Dr. Passameras gefragt, ob er das mit mir zusammen machen könnte, und er hat ‚ja‘ gesagt. Er hatte vorher schon mindestens eine AVT-Selbsterfahrungsgruppe allein geleitet, und er hatte sich ein Konzept erarbeitet. Nach diesem sind wir vorgegangen. Da dieses nicht von mir stammte, hatte ich natürlich einen gewissen inneren Abstand dazu. Immer fragte ich mich: „Warum dieser Programmpunkt? Warum so und nicht anders? Inwiefern ist dies für den künftigen Verhaltenstherapeuten wichtig?

Andere Fragen hingen eher damit zusammen, dass Selbsterfahrung in einer Gruppe mit zehn Teilnehmer gemacht wurde: Was muss jeder Teilnehmer individuell selbst erfahren anstatt es nur bei jemand anderem zu sehen? Wann sagt der Selbsterfahrungs­leiter zu einem Teilnehmer: „Das solltest Du bei Dir anschauen; da hast Du einen Schwachpunkt.“ Und wenn jemand dies nicht anschauen will, weil er das anders sieht? Wenn jemand sich noch zu unsicher dazu fühlt? Dann muss man wieder zurückkehren zu den bewährten Methoden der Herstellung eines Vertrauens innerhalb der Selbsterfahrungsgruppe.

Und schließlich gab es immer wieder die Frage nach der verhaltens­therapeutischen Methode. Welche verhaltenstherapeutischen Ansätze, Strategien, Methoden sind unverzichtbar? Wo sind Methoden anderer Schulrichtungen wichtig? Schemafragebögen? Familienaufstellungen? Psychodrama?

Inzwischen freue ich mich darauf, eine AVT-Selbsterfahrungsgruppe mit einem von mir entwickelten Programm durchzuführen. Ich habe in meiner Selbsterfahrungsgruppe mit Herrn Dr. Passameras erfahren, dass die Teilnehmer sehr interessiert daran waren, etwas über sich selbst zu erfahren. Die Teilnehmer waren aktiv und kreativ, die für sie passenden Methoden mit zu entwickeln.

Welches sind für mich die wichtigsten Selbsterfahrungsziele? Die Teilnehmer sollen erfahren, welche Ressourcen und Belastungen sie für den Psychotherapeuten­beruf mitbringen. Sie sollen verhaltenstherapeutische Methoden in ihrer Wirkung an sich selbst erfahren. Sie sollen erleben, wie sie sich in (mehr oder weniger schwierigen) Therapiesituationen verhalten und kommunizieren.

Wenn Sigrid Kusserow mich heute fragen würde „machst Du eine Selbsterfahrungsgruppe?“ dann würde ich antworten: „Gern, aber frühestens im Sommer.“ Zwar freue ich mich in gewisser Weise darauf, eine Selbsterfahrungsgruppe nach eigenem Konzept zu machen, aber das ist noch nicht ganz fertig.

Allgemeine Informationen zu diesem Selbsterfahrungsleiter.