Oft bestehen für Patienten mit psychischen Beschwerden lange Wartezeiten auf einen ambulanten Therapieplatz vor Ort. Daher scheint es nachvollziehbar, dass Betroffene immer mehr digitale Dienste nutzen - vom Wikipedia-Eintrag bis hin zur Online-Psychotherapie. Wir stellen ein Online-Psychotherapieprogramm mit videobasierten Therapeutenkontakt für psychisch Erkrankte vor, die aktuell keinen Zugang zu ambulanter Psychotherapie haben und somit schneller eine „Erstversorgung“ erhalten.

Zudem wollen wir den derzeitigen „Markt“ beleuchten und dabei die unterschiedlichsten digitalen Therapieangebote auf ihre jeweiligen Vor- und Nachteile prüfen. Regulatorische und berufspolitische Aspekte aus dem Gesundheitssystem werden ebenfalls diskutiert.

In der klassischen Psychotherapie gilt die Qualität der therapeutischen Beziehung über verschiedene Therapieformen hinweg als besonders wichtiger Prädiktor zur Vorhersage des Behandlungsergebnisses. Funktioniert das auch online? Dieser Frage wollen wir in diesem Seminar einen besonderen Fokus widmen.

Zusätzlich zu den Forschungsergebnissen zur Wirksamkeit und zur therapeutischen Beziehung bei Online-Interventionen werden vor dem Hintergrund mehrjähriger Erfahrungen mit der videobasierten Online-Psychotherapie eigene Daten und Patientenbeispiele für eine entstandene therapeutische Beziehung per Videokonferenz dargestellt. Auch Aspekte wie Praktikabilität, Umsetzbarkeit und Zufriedenheit der Teilnehmer und Therapeuten finden ihren Raum.

Es handelt sich um einen interaktiven Vortrag mit Live-Demonstration und anschließender Diskussion. Die Teilnehmer haben ausreichend Möglichkeit, sich in Form von Fragen, Diskussion der Fallbeispiele oder in der Kleingruppenarbeit aktiv einzubringen.