AVT Köln

Ruhrmann 2018

Nach dem Studium der Humanmedizin in Heidelberg und Kiel habe ich an der Uniklinik Bonn die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert und dabei zusätzlich an der AVT eine Verhaltenstherapieausbildung durchlaufen. Seit 1996 war ich zunächst als Oberarzt, später als Leitender Oberarzt an der Uniklinik Köln tätig. Dort habe ich unter anderem viele Jahre die Tagesklinik und das Früherkennungszentrum für psychische Krisen (FETZ) geleitet und dabei auch die Tätigkeit der PiA supervisorisch betreut. Zu meinen Forschungsschwerpunkten gehörte neben Depression, Zwangsstörung und Resilienzforschung vor allem die Früherkennung und die Prävention von Psychosen.

Als Dozent und Supervisor bin ich 1997 zur AVT gekommen, seit meiner Niederlassung in eigener Praxis in Bonn Anfang 2018 bin ich auch als Selbsterfahrungsleiter aktiv. Meine Praxis bildet zudem den zweiten Standort der von meiner Frau Claudia Welzel-Ruhrmann geleiteten Lehrpraxis, die ich als Supervisor mitbetreue. Zusätzlich zu meinem verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt habe ich Fortbildungen in EMDR und Traumatherapie absolviert.

Supervision ist für mich ein Prozess, in dem Sie gemeinsam mit mir ein ganzheitliches Verständnis Ihrer Patient:innen entwickeln, aus dem wir dann die notwendigen Veränderungen wie auch die individuellen Veränderungsmöglichkeiten und -voraussetzungen ableiten und die angemessenen Schritte entwickeln und umsetzen. Daher supervidiere ich auch nur fortlaufende und bei mir begonnene Behandlungen: nur so kann mein Supervisionskonzept wirksam werden.

Im ersten Schritt lege ich großen Wert auf ein eingehendes diagnostisches Verständnis Ihrer Patient:innen. Ich möchte Sie deshalb dabei unterstützen, Ihre diagnostischen Fertigkeiten und Ihr differentialdiagnostisches Denken weiter zu entwickeln. So können Sie auch während des Therapieprozesses evtl. notwendige Modifikationen Ihrer Ausgangshypothese rasch erkennen und Ihr therapeutisches Vorgehen schnell adaptieren; im Hinblick auf die möglichen organischen Abgrenzungen kommt Ihnen dabei mein psychiatrischer Hintergrund besonders zugute.

Bei unserer gemeinsamen Entwicklung der psychotherapeutischen Schritte möchte ich Sie, auf Ihrer eingehenden Kenntnis der etablierten Methoden aufbauend, darin anleiten, alle Interventionen und das Tempo der Therapie kreativ an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen. Daher möchte ich Sie darin fördern, eigene Ideen zu entwickeln und so auch die intellektuelle Freude an Ihrer Tätigkeit zu steigern. Zugleich erwarte ich Ihre Bereitschaft, sich nicht nur intensiv mit Ihren Patient:innen und deren Symptomen und Biographie auseinanderzusetzen, sondern auch mit der zu dem jeweiligen Störungsbild publizierten Literatur.

Psychotherapie dient aus meiner Sicht oft auch dazu, mit den Patient:innen eine Landkarte zu entwickeln, die es ihnen ermöglicht, erfolgreicher durch ihr Leben zu navigieren. Dazu bedarf es nicht selten einer Reflexion der impliziten und expliziten Ziele und Werte Ihrer Patient:innen. Eine erfolgreiche und angemessene therapeutische Arbeit setzt hier u.a. voraus, dass Sie sich auch der eigenen Ziele und Werte bewusst sind, weshalb ich solche Selbstreflexionen ebenfalls als Bestandteil der supervisorischen Arbeit ansehe. Eine entscheidende Wirkvariable der therapeutischen Arbeit ist für mich zudem die Beziehung zu den Patient:innen, weswegen ich diesem Aspekt ebenfalls die angemessene Aufmerksamkeit widmen möchte. Da in einer Supervision auch immer eigene Anteile am Therapieprozess deutlich werden, können zudem Aspekte der Selbsterfahrung eine Rolle spielen. Hierfür wie für unsere gesamte Zusammenarbeit ist für mich eine offene, herzliche und humorvolle Atmosphäre, in der Sie sich vertrauensvoll unterstützt fühlen, essentiell.

Ich freue mich darauf, Sie auf Ihrem Weg zur Psychotherapeutin/zum Psychotherapeuten zu begleiten.

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