Depressive Störungen gehören zu den psychischen Erkrankungen mit der höchsten Prävalenz und damit auch zu den häufigsten Gründen für psychotherapeutischen Behandlungsbedarf. Ursachen und Erschei-nungsformen unterscheiden sich jedoch interindividuell, so dass Behandlungspläne auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten werden müssen.

Dieses Seminar macht Sie vertraut mit wissenschaftlich fundierten und zugleich praktisch erprobten Methoden zur Diagnostik und Therapie depressiver Störungen.

Die Diagnostik verschiedener depressiver Störungsbilder sowie differentialdiagnostische Aspekte und der Einsatz entsprechender Testverfahren stellen einen wichtigen Bestandteil dieses Seminars dar. Weiterhin werden ätiologische Aspekte und die wichtigsten Störungsmodelle behandelt und an Fallbeispielen ver-deutlicht. Die Erarbeitung eines individuellen Störungsmodells mit dem Patienten und die darauf folgende Ableitung konkreter Therapieziele soll verinnerlicht werden. Bewährte Interventionen der kognitiven Verhal-tenstherapie zusammen mit Techniken der Dritten Welle, wie etwa der achtsamkeitsbasierten Therapie, werden an Fallbeispielen demonstriert und trainiert. Es wird Bezug genommen auf die therapeutische Beziehung und den Umgang mit Schwierigkeiten, die sich aus der Arbeit mit depressiven Patienten ergeben können. Ggf. werden auch Behandlungsansätze über das verhaltenstherapeutische Spektrum hinaus diskutiert, wie etwa körperorientierte oder schematherapeutische Ansätze.

Neben der Wissensvermittlung und der Bereitstellung von Arbeitsmaterialien bietet das Seminar Gelegenheit, Therapiesituationen im Rollenspiel zu üben. Auch die eigenen Emotionen im Umgang mit depressiven Patienten sollen reflektiert werden.

Nach der Teilnahme an diesem Seminar sollen Sie über grundlegende und fundierte Kenntnisse zur Diagnose und Behandlung von Patienten mit depressiven Störungsbildern verfügen und mit dem nötigen Selbstvertrauen Ihre therapeutische Arbeit durchführen können.