AVT Köln

Die Arbeit mit dem Genogramm ermöglicht die systemische Betrachtung einer Person und macht deutlich, dass „niemand eine Insel ist“, sondern dass Gefühle und Verhalten eines Menschen oft besser zu begreifen sind, wenn man sie als Resultat seiner Beziehungen und den übergeordneten Strukturen begreift, in welchen er lebt. So kann man anhand des Genogramms beispielsweise Subsysteme und deren Grenzen erfassen, Rollen(-zuweisungen) erkennen, Systemregeln und Tabus herausarbeiten, welche wiederum Aufschluss über die internalisierten Grundannahmen und angelernten Verhaltensweisen bieten können. Zudem bietet es eine gute Grundlage, um Geschichten, Erfahrungen, Wissen und (verdeckte) Gefühle explizit und für die Therapie zugänglich zu machen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, sich neu zu erfahren und alten Beziehungs- und Familienmustern entgegen zu treten, sie veränderbar zu machen oder eine akzeptierende Haltung ihnen gegenüber zu entwickeln.

Im Seminar „Genogrammarbeit“ lernen wir anhand von Fallgeschichten Genogramme zu lesen und selbst zu zeichnen und neben der Darstellung der demografischen Daten auch die wichtigsten Symbole kennen, um familiäre Erfahrungen, Beziehungen und Rollen darzustellen. Wir lernen im therapeutischen Gespräch die richtigen Fragen zu stellen und die Ergebnisse zu interpretieren. Als Selbsterfahrungsanteil werden alle Teilnehmer*innen ihr eigenes Genogramm erarbeiten und mit nach Hause nehmen. Das Seminar dient als Vorbereitung auf das Seminar „Genogramm und Transgenerationale Transmission“ von Joerg Suckow.