AVT Köln

Was passiert, wenn Du das Wort Hausaufgaben hörst? Wie erlebst Du es, wenn sich in der Therapie einfach keine Veränderungen zeigen wollen? Bei Hausaufgaben kommen Erinnerungen an Schule auf, das Erleben von Leistungsdruck oder Frust. Auch bei ausbleibenden Veränderungen oder geringerem Alltagstransfer in Therapien kommen Frust und Verunsicherung auf. Hausaufgaben sind eine gute Möglichkeit Therapie in den Alltag zu übertragen und gehören zum Selbstverständnis der Verhaltenstherapie.

Hausaufgaben scheinen jedoch nicht nur bei Patienten, sondern auch bei uns Psychotherapeuten oftmals negativ assoziiert. Das Seminar behandelt unter anderem die zielorientierte, erfolgreiche und individuelle Gestaltung von Hausaufgaben. Häufig werden Hausaufgaben gem. Manual „verordnet“, die dem einzelnen Patienten und seinen Lebensbedingungen häufig nicht gerecht werden und somit zum „Scheitern verurteilt“ sind. Infolge werden Hausaufgaben oftmals vernachlässigt, obwohl sie ein wichtiger Bestandteil der Therapie sind. Gleiches gilt bei anderen Maßnahmen zum Alltagstransfer und zur Rückfallprophylaxe. Dabei spielen Widerstände eine wesentliche Rolle.

Dieses Seminar soll es ermöglichen, Hausaufgaben zu einem wertvollen und kreativen Begleiter werden zu lassen, Widerstände in der Therapie zu erkennen, zu bewältigen und den Alltagstransfer effektiver zu gestalten. Es bietet, basierend auf dem derzeitigen Forschungsstand und ausgerichtet an den Entwicklungen der Dritten Welle der VT, ein Schema um Hausaufgaben gezielt und erfolgversprechend zu gestalten, Widerstand zu verstehen und Veränderungen außerhalb der konkreten Therapiesitzung zu begünstigen:

  • Sinn und Nutzen von Hausaufgaben in der KVT v.a. auch in Bezug auf Therapieziele
  • Wieso es immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Hausaufgaben und dem Alltagstransfer kommt
  • Welche Faktoren und Bedingungen sind für die Gestaltung von Hausaufgaben und Alltagstransfer zu berücksichtigen
  • Wie kann man mit Widerständen umgehen und effizienter Therapie langfristig wirksam machen

Das Seminar beinhaltet neben Theorie unterschiedliche Patientenfallbeispiele, für die in Kleingruppen individuelle Hausaufgaben erarbeitet werden. Der zweite Teil des Seminars fokussiert mehr den Transfer in den Alltag zu unterstützen, Rückfälle zu reduzieren und somit die Therapieeffekte nachhaltig zu gestalten. Dabei wird ein störungsübergreifendes Methodenrepertoire angestrebt, mit viel Gelegenheit zu üben.