AVT Köln

Die Forderungen nach Effizienz und Evaluation psychotherapeutischer Tätigkeit auf der Basis einer evidenzbasierten Psychotherapie und vor dem Hintergrund einer drastischen Verknappung ökonomischer Ressourcen im Gesundheitssystem werden immer deutlicher artikuliert und in Reglementierungen zum Ausdruck gebracht. Auf der anderen Seite wird die Praxis von Eklektizismus und zunehmender Diversität der Therapeuten bestimmt. In diesem Spannungsfeld, das zugleich Erschwernisse und Chancen für ein berufliches Selbstverständnis von PsychotherapeutInnen definiert, soll die Psychotherapieforschung Orientierungspunkte bieten. Das Seminar vermittelt einen systematischen (nach Möglichkeit ideologiearmen) Überblick über den aktuellen und internationalen Stand der Psychotherapieforschung im Sinne von Wirkfaktoren auf Seiten des Therapeuten, des Patienten, der spezifischen sowie der unspezifischen Methoden. Was ist Mythos und was hat sich (auch angesichts einer mit Millionen Euro gesponserten Pharmaforschung) tatsächlich allgemein und differenziert für die einzelnen Störungsbilder etabliert? Das Thema lässt zwar wenig Spielraum für therapeutische Übungen, doch lassen sich einige Übungen zur Überprüfung der eigenen Einstellungen, Vorurteile und Kenntnisstände durchführen, die eine reine Wissensvermittlung etwas auflockern können. Insbesondere auf die häufige Prüfungsrelevanz der Seminarthemen wird ausdrücklich hingewiesen. Alle TeilnehmerInnen erhalten ein ausführliches Skript sowie Anregungen zur weiterführenden Literatur.