AVT Köln

Schlafstörungen sind eine der häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. Die Weltgesundheitsorganisation stellt Schlafstörungen auf eine Stufe mit koronarer Herzkrankheit oder Diabetes mellitus. Auch in Deutschland wird seitens der Kostenträger zunehmend die Bedeutung des gestörten Schlafes wahrgenommen. So stellt der Gesundheitsreport  der DAK zum Thema „Schlafstörungen“ in 2011 fest, dass in westlichen Industriestaaten etwa 10 Prozent der Bevölkerung von chronischer Insomnie, d.h. von Problemen beim Einschlafen und Durchschlafen betroffen sind  Eine ausgeprägte Insomnie mit deutlicher Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit wird in der Schlafepidemiologie für etwa 5 Prozent der Bevölkerung angenommen.

Für die Behandlung stehen naturgemäß unterschiedliche Behandlungsstrategien zur Verfügung. Eindeutig positiv fallen die Studien zur schlafspezifischen Psychotherapie aus. Im Vergleich zur Pharmakotherapie imponiert insbesondere die Persistenz positiver Effekte in Follow-up-Untersuchungen. Trotz nachgewiesener nachhaltiger Wirksamkeit wird dies jedoch in der ambulanten Therapie nur unzureichend beachtet. Das diesbezügliche Behandlungsangebot in Deutschland wird als sehr gering eingeschätzt. Häufig werden Schlafstörungen in der psychotherapeutischen Praxis zumeist nur als Sekundärsymptomatik wahrgenommen, auch fehlt häufig das differentialdiagnostische Wissen, um die Symptome des Patienten einer der über 80 verschiedenen Schlafstörungsdiagnosen zuzuordnen.

Das Seminar gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil wird eine Übersicht über die Grundlagen des gesunden Schlafs und der Schlafregulation gegeben. Im zweiten Teil wird anhand von Fallbeispielen und Videodemonstrationen eine Übersicht über verschiedene Störungsbilder gegeben. Der dritte Teil befasst sich mit den diagnostischen Optionen und der letzte Teil befasst sich mit den verschiedenen schlafpsychotherapeutischen Interventionen bei einzelnen Störungsbildern (z.B. Insomnie, Albträume), berücksichtigt aber auch aktuelle alternative Möglichkeiten (z.B. Lichttherapie, Pharmakotherapie).